Bisa-Déjà-vu?

Eigentlich könnt ich hier den Artikel vom letzten Montag einfach herein kopieren, denn Bisafans erfreut uns mit genau dem selben Unsinn wie schon letzte Woche.

Kurz zusammengefasst: Unter dem reißerischen Titel „Quotendesaster beim RTL2 Anime-Sonntag“ echauffiert man sich zum sechsten Mal in Folge über die schlechten TV-Quoten, mal wieder mit den falschen Zielgruppen-Werten. Zusätzlich geht man auf die Meldung ein, dass Viva demnächst die Animes „Naruto“ und „Tsubasa Chronicle“ unter der Woche ausstrahlen will:

Die Ankündigung des Senders VIVA werktäglich zwei Anime-Serien (leider kein Pokémon) zeigen zu wollen, sollte RTL2 eventuell zu denken geben, wenn RTL2 jemals wieder die alten Pokémon-Einschaltquoten von 7-9 Prozent haben möchte, die unter der Woche erzielt wurden.
(Quelle: http://www.bisafans.de/cgi-bin/news/viewnews.cgi?id=EFpyZVFkuZaWxzlLoA)

Wie schon zum gefühlt 1000. Mal erwähnt, ist dies Quatsch, denn RTL2 wollte diese Zahlen nicht bzw. hat sich überhaupt nicht dafür interessiert, weil es sich dabei um die falsche Zielgruppe handelt.

Leider scheint man diesen Fehler bei Bisafans nach wie vor nicht einzusehen. In diesem Sinne, bis nächste Woche!

Alte Liebe rostet nicht

Im Sommer des Jahres 2001 habe ich mich verliebt. Aber diese Liebe war nur von kurzer Dauer, nach wenigen Monaten war es wieder vorbei. Seitdem habe ich auf ihre Rückkehr gehofft und meine Erinnerung an sie mit alten Videos am Leben erhalten. Jetzt ist sie endlich wieder zurück, und ich hab‘ Schmetterlinge im Bauch!

Letzten Freitag war es endlich soweit, „Die Wochenshow“ kam fast genau neun Jahre nach ihrer Absetzung wieder zurück auf die Fernsehbildschirme.

 

 

 

 

Trotz vieler Vorzeichen kam diese Rückkehr doch überraschend und vor allem recht flott. Erst Anfang des Jahres hatte Sat.1-Chef Bartl angekündigt, das Format wiederbeleben zu wollen. Nur fünf Monate von der ersten Ankündigung bis zur ersten Sendung, das ist für heutige Verhältnisse ungewöhnlich kurz. Gut, das Konzept ist nicht wirklich neu, sondern wohl bekannt, trotzdem hätte man meiner Meinung nach besser daran getan, sich etwas mehr Zeit zu lassen.

Besonders die Auswahl des Casts sorgt bei mir teilweise für Kopfschütteln. Axel Stein ist ein gebrandmarktes Kind, war er doch vor drei Jahren Anchorman der unerträglichen „Sketch News“, eine kurzlebige Comedy-Show die, wie der Name schon verrät, ein der Wochenshow sehr ähnliches Konzept hatte. Überhaupt fiel Stein selbst bisher selten durch gute Comedy auf, lediglich seine Serie „Axel!“ kann als Erfolg gezählt werden, und das auch nur dank guter Bücher.

Ähnliches gilt für seine neue Wochenshow-Kollegin Carolin Kebekus, die bereits in diversen Comedy-Shows ihr Unwesen getrieben hat. Bekannt wurde sie 2005 in der RTL-Show „Freitag Nacht News“, ursprünglich eine Konkurrenz-Sendung zur Wochenshow, wo sie regelmäßig als Bill von „Tokyo Motel“ auftrat. Bevor sie sogar kurze Zeit Co-Moderatorin der Show wurde (neben Ingo Appelt), war Kebekus außerdem Ensemble-Mitglied bei der „RTL Comedy Nacht“, ebenfalls eine Neuauflage einer ehemaligen Kult-Show, nämlich der „RTL Samstag Nacht“. Danach war sie öfters als Gast in diversen Sendungen wie „Frei Schnauze“ oder „Quatsch Comedy Club“ zu sehen, bevor sie 2010 wieder regelmäßig in der ProSieben-Sendung „Broken Comedy“ auftrat. Dort konnte man auch ihr Stand Up-Talent sehen, doch leider wurde dies in der Wochenshow falsch umgesetzt, denn die „Stand Up News“ waren eindeutig der schwächste Teil der Show.

Dave Davis, eigentlich Songschreiber und Produzent, ist ein Neo-Comedian und fällt somit eigentlich perfekt in die Kategorie „Nachwuchstalent das mit der Wochenshow groß rauskommen könnte“. Doch leider fällt er hauptsächlich mit dem Breittreten von billigen Klischees auf, wie zum Beispiel mit seiner Bühnenfigur „Motombo Umbokko“, die aber in der Wochenshow bisher zum Glück noch nicht vorkam. Aber auch sonst verlässt sich Davis eher darauf, dass er mit einer lustigen Stimme Lacher ernten kann, als mit guten Gags.

Matze Knop kennt der treue Wochenshow-Zuschauer bereits aus der letzten Phase der „alten“ Wochenshow, wo er seinerzeit als „Super Richie“ voll (nicht) lustige Straßenumfragen gemacht hat. Dieses Mal ist er festes Cast-Mitglied und scheint voll und ganz auf Promi-Parodien gesetzt zu sein, was aber eigentlich ganz gut funktioniert. Zwar kommt er mit seiner Bohlen-Parodie nur schwer an seinen Kollegen Max Giermann von „Switch Reloaded“ heran, konnte mir persönlich aber doch ein paar Schmunzler entlocken.

Matthias Matschke und Friederike Kempter sind mir bislang kein wirklicher Begriff, weswegen ich zu ihnen noch nicht viel sagen kann, außer dass sie mir in der Show bisher eigentlich am besten gefallen. Das mag auch daran liegen, dass Beide ausgebildete Schauspieler und keine Comedians sind. Zumindest sehe ich in Kempter eher eine neue Anke Engelke, als in Kebekus. Wo ich gerade Anke erwähnt habe, fällt mir auf dass sowohl Kempter als auch Matschke laut deren Biographien bereits Bekanntschaft mit dem Wochenshow-Alumnus gemacht haben, und zwar in Engelkes eigener Sendung „Ladykracher“. Also, ein gutes Vorzeichen 😉

Zu Lück muss ich eigentlich nicht viel sagen, er ist quasi das Herz der Wochenshow und stellt in der Neuauflage sowas wie den „sicheren Hafen“ dar, wo sich alte Wochenshow-Fans an die guten alten Zeiten zurück erinnern können. Auch wenn Lück nie ein besonders talentierter Comedian oder Schauspieler war, so schlägt er sich in der Neuauflage doch deutlich besser als im Original. Seine Moderationen wirken meiner Ansicht nach weniger „steif“ als früher, außerdem merkt man ihm an, dass er froh ist, nach neun eher unsicheren Jahren wieder einen fixen Arbeitsplatz zu haben, zumindest für die nächsten paar Wochen.

Sat.1 scheint nach den vielen Flops der letzten Jahre vorsichtiger zu sein, deswegen wurden vorerst nur acht Folgen der Show bestellt, bei Quoten-Erfolg wird verlängert. Zumindest bei der ersten Folge war dieser da, aber wie es in den nächsten Wochen aussieht, lässt sich nur schwer abschätzen. In der Presse wurde die neue Wochenshow zum Großteil als Müll und Beleidigung für das Original verrissen, zum Beispiel bei Spiegel Online oder Welt Online. Die angeführten Kritikpunkte sind berechtigt, auch wenn ich das Ganze nicht ganz so eng sehe.

Elemente wie die „Stand Up-News“, die „Kulturecke“, „Der dümmste Bulle“ und der Einspieler mit Pseudo-Komiker Johann König sind sicherlich verzichtbar, oder sollten zumindest von Seite der Autoren her verbessert werden. Auch Flachwitze wie den „Bundesfurzer“ Philipp Rösler oder Klitschko, der angeblich denkt dass sein Box-Gegner gut riecht, müssen nicht sein, aber da scheitert man wohl auch an der Herausforderung, eine Show mit einer Netto-Laufzeit von 45 Minuten, mit guten Pointen zu füllen. Doch das war auch bei der alten Wochenshow in ihren besten Zeiten eigentlich nicht anders.

Was die Show damals ausgemacht hat, sind einerseits gute Figuren (Brisko Schneider, Herbert Görgens, Ottmar Zittlau, Dana Rama, etc.) und andererseits, der Überraschungseffekt, wenn ein eigentlich durchschnittlicher Sketch mit einem echten Brüller beendet wird. Beides fehlt der neuen Wochenshow noch, doch immerhin liegt man vom Niveau her schon über den letzten Folgen im Jahr 2002.

Das ursprüngliche Team der Original-Wochenshow im Jahr 1996: Ingolf Lück, Anke Engelke, Marco Rima und Bastian Pasteka

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotzdem hatte ich am Freitag manchmal das Gefühl, die selben Autoren die damals die Wochenshow in die Absetzung getrieben haben, sind heute auch wieder am Werk. Brainpool ist ja nicht unbedingt bekannt für gute Show-Autoren, lediglich bei Serien wie z.B. „Stromberg“ oder „Pastewka“ scheint man ein gutes Händchen zu haben.

Jedenfalls wäre es schade, wenn die neue Wochenshow tatsächlich schon nach nur acht Folgen wieder vorbei wäre. Deswegen hoffe ich, dass die Verantwortlichen die Kritiken der letzten Tage gelesen und ernst genommen haben. Das Schicksal der Show hängt schlussendlich von den Einschaltquoten ab, deswegen bitte ich die Damen und Herren, die eine Quoten-Box zu Hause haben: Schaltet bitte ein! 😀

Aber natürlich empfehle ich auch allen Anderen, diesem Revival einer Kult-Show eine Chance zu geben. Die Wochenshow kommt jeden Freitag um 22:15 in Sat.1!

Die Rache der Ausrufezeichen!!!!

(Achtung, dieser Beitrag kann Spuren von Satire enthalten!)

Lange Zeit wurden sie geschändet und verfolgt, sogar Genmutations-Experimente wurden mit ihnen gemacht, wodurch das Fragezeichen entstand! Nun schlagen sie endlich zurück, und zwar jeden Sonntagmorgen, wenn wieder eine neue Folge von Pokémon über die Bildschirme flimmert!

Seit ca. 150 Folgen endet der Titel beinahe jeder Folge in der deutschen Bearbeitung mit einem Rufzeichen! Das ist toll! Dann weiß man immer, dass es wieder eine ganz tolle Episode ist! Die gestrige Episode war sogar doppelt toll, endete sie doch sogar mit 2 (in Worten: zwei!!) Ausrufezeichen!! Auch Pokédex.de wurde nun vom Zorn der Ausrufezeichen getroffen, wir bitten um Verständnis!

Doch zum eigentlichen Thema: Bisafans verbessert nun seinen ohnehin unübertreffbaren Service für seine Fans. So weißt unsere Lieblings-Fanseite jetzt total hilfreich und komplett uneigennützig darauf hin, dass man auf Amazon die neuen Pokémon-Editionen nun noch günstiger kriegt.

Quelle: http://www.bisafans.de/cgi-bin/news/viewnews.cgi?id=EFpypypVlZTtVScvnr

 

Wie man sieht, gehört das Amazon-Logo nun auch Bisafans, wird es doch ebenfalls durch das kleine grüne „B“ geschützt.

Aber zurück zum Thema: Es kommt noch besser, man stellt sogar Links direkt zur Bestellseite zur Verfügung. Und das ist noch nicht alles, in diesen Links befindet sich auch noch ein Code, durch den Bisafans Werbekostenerstattung von Amazon erhält. Sprich, wer die Spiele nach Anklicken der Links kauft, sorgt dafür dass Bisafans Provision dafür erhält, die je nach dem, wie viele Produkte so verkauft werden, ansteigt.

Anhand dieser Tabelle lässt sich das System ganz leicht nachvollziehen. Werden über diese Links also im Monat zwischen einem und 20 Artikel verkauft, bekommt Bisafans pro Artikel 5% des Netto-Umsatzes von jedem Artikel. Würden also 20 Exemplare von Pokémon Schwarz oder Weiß verkauft, wären dies insgesamt 1,17 Euro pro Spiel, macht zusammen 23,40. Zwischen 21 und 50 Exemplaren pro Monat, gibt’s pro Spiel schon 1,29 Euro, zwischen 51 und 400 pro Spiel 1,41 Euro, und so weiter. Wirklich toll!

Also ist es bloß logisch, das so etwas Sensationelles eine eigene Meldung bei den News wert ist. Ja, so macht das Spaß, und die „Schnäoppchenjäger“ von Bisafans sind total aus dem Häuschen. Besonders in Ekstase versetzt haben mich persönlich folgende Sätze:

Es ist unklar wie lange die hier aufgeführten Angebote bei Amazon gültig sind. Erfahrungsgemäß halten diese aber mindestens ein paar Tage.
(Quelle: http://www.bisafans.de/cgi-bin/news/viewnews.cgi?id=EFpypypVlZTtVScvnr)

Ja, ihr habt richtig gelesen, sie halten nur ein paar Tage, dann müssen die Angebote leider zum Bio-Müll. Alternativ könnt ihr sie natürlich auch ins Gefrierfach geben, aber nach dem erneuten Auftauen müssen sie definitiv gekauft werden, sonst sind sie nicht mehr genießbar. Also immer dran denken: Vorsicht bei Fisch, Milchprodukten und Angeboten von Amazon!

Auch in Sachen Preisverleihung ist unsere Lieblings-Fanseite immer für eine Überraschung gut. Gestern hat das so genannte „Fanstorykomitee“ bekannt gegeben, dass ein neuer „FF-Wettbewerb“ (Freiwillige Feuerwehr?) gestartet hat. Außerdem wurde mitgeteilt, wer beim Jubiläums-Wettbewerb gewonnen hat. Wie üblich gibt es für die ersten zwei Plätze Gold und Silber, aber danach gibt es den – und jetzt kommt der Knaller – „bronzenen silbernen Platz“. Einfach fantastisch! Der bronzene silberne Platz löst ab sofort den dritten Platz ab, ein wahrlich einzigartiges Konzept. Auch bei den kommenden olympischen Spielen soll es nach Bisafans-Vorbild dann den 1. Platz, den 2. Platz und danach den bronzenen silbernen Platz geben, gefolgt vom traditionellen 4. Platz, und so weiter.

Immer wieder fantastisch, wie diese Fanseite der Welt neue Errungenschaften schenkt. Erst letztens hat Bisafans den Fernsehmarkt vollkommen revolutioniert, indem schlechte Quoten nun einfach entfernt werden können, wodurch nun weder ARD noch ZDF, RTL, Sat.1 und alle anderen Sender schlechte Quoten mehr haben und alle glücklich sind. Wahnsinn! Bisafans, wir geben euch die golden-silbern-pastellfarbene Krone!

PS: Sollte es bei Bisafans heute noch was zu den Quoten von gestern geben, werden wir das natürlich ebenfalls behandeln! 😉

Nachtrag von 18:15:
Bisher noch nichts zu den Quoten auf Bisafans, das folgt vermutlich erst später, nachdem OtakuTimes erst vor kurzem die Werte (wie üblich zu den falschen Zielgruppen) mitgeteilt hat.

Nachtrag vom 24.05.2011:
Etwas später als sonst, aber doch, hat sich „Bisa“ die Mühe gemacht, den Artikel von OtakuTimes abzuschreiben, um wie üblich Unsinn zu verbreiten, nämlich dass die Quoten bei RTL2 „bisher nicht wirklich für Begeisterung sorgen“. Wohlgemerkt baut diese These wie gewohnt auf den Werten der, für das Anime-Programm irrelevanten Zielgruppe 14-49 auf. Nichts verstanden… wie immer.

Oh my god, this is so crazy!

Willkommen zur Eröffnung des Sommerlochs 2011, heute mit dem Thema „Eurovision Song Contest“.

In Zeiten von „DSDS“ und „Popstars“ vergisst man leicht, dass es ja einen Gesangswettbewerb gibt, der schon viel, viel älter ist als das Castingshow-Phänomen. Auch wenn der Grand Prix Eurovision, welcher mittlerweile eigentlich Eurovision Song Contest genannt wird, sich von Casting-Shows im Konzept recht deutlich unterscheidet, so gibt es doch einige markante Gemeinsamkeiten. Beides sind Gesangswettbewerbe, bei denen es aber nicht wirklich ums Singen geht. In beiden Fällen kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass den jeweiligen Gewinner des Wettbewerbs keine große musikalische Karriere durch seinen Sieg erwartet. Und bei Beidem sitzt man als Zuschauer mit beiden Händen am Kopf, wenn man sieht, wer zum Gewinner gekürt wurde.

So auch letzten Samstag, als in Düsseldorf beim diesjährigen ESC das Lied „Running Scared“, welches für Aserbaidschan ins Rennen ging, zum Sieger gewählt wurde. Und wieder einmal muss ich mir die Frage stellen, wie es denn sein kann, dass die Mehrheit des Publikums nicht in der Lage ist gesangliche und musikalische Qualität zu erkennen und auch zu würdigen. Während der Gesang der Interpreten „Ell & Nikki“ beim regulären Auftritt zumindest halbwegs stabil, wenn auch unerträglich erschien, so zeigte sich beim erneuten Auftritt nach Ende der Punktevergabe, dass deren stimmliche Qualität irgendwo zwischen Rebecca Black und Justin Bieber liegt.

Auch das Lied selbst ist sicherlich nicht das Beste, was der Wettbewerb zu bieten hatte, sondern lediglich eine durchschnittliche Pop-Schnulze, was durch die Schmonzetten-hafte Performance noch unterstrichen wurde. Trotzdem, das Publikum die Jury waren offenbar überzeugt, und so dürfen wir uns nächstes Jahr über den ESC in Aserbaidschan freuen. Am spannendsten wird sicher, mit welcher Professionalität das Event in diesem Land tatsächlich über die Bühne gehen wird. Doch ich bin sicher, Aserbaidschan wird sich nicht blamieren wollen, und dank einer wachsenden Wirtschaft durch Erdöl, wird man die nötigen Mittel sicher beschaffen können.

Was nach dem Wettbewerb bleibt, sind eine fantastische Show in Düsseldorf und das kleine Zicklein Lena, dessen Karriere-Höhepunkt ohnehin schon ein Jahr zurückliegt. Lenas neues Album verkauft sich deutlich zurückhaltender als ihr erstes und auch der ESC-Titel „Taken by a Stranger“ wollte in Deutschland keine nationale Euphorie hervorrufen. Vermutlich sehnt sie sich zurück in die guten alten Zeiten, als die ganze Nation „Satellite“ auf Repeat am iPod hatte. Mittlerweile fällt das ehemalige „Fräuleinwunder“ nur noch mit patzigen Interviews auf, wie zuletzt bei Frank Elstner. Für die einen ist es „Natürlichkeit“, für die anderen die wahrscheinlich nervigste Tussi der Welt. Wie auch immer man zu ihr stehen mag, ihre große Karriere scheint jedenfalls zu Ende zu sein.

Ein ähnliches Schicksal ereilt wohl auch denjenigen, der eine Woche vor dem ESC, bei RTL die neueste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen hat. Pietro Lombardi, 18 (Alter und geschätzter IQ), ging Anfang Mai als Gewinner der mittlerweile achten Runde des RTL-Casting-Zirkus hervor. Dass ausgerechnet die dümmste Nuss das Rennen gemacht hat, ist nur logisch, dürften sich doch viele RTL-Stammgucker mit ihm identifizieren können. Wobei es ja überhaupt fraglich erscheint, ob bei DSDS die Anruferstimmen tatsächlich einen Einfluss auf die Ergebnisse haben.

Seit die Show im Jahr 2002 zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen war, hat sie eine deutliche Wandlung durchgemacht. Ging es in den ersten Staffeln tatsächlich noch um ein gewisses Talent zum Singen, erscheint die Show mittlerweile wie eine gut durchgeplante Doku-Soap, die für die Zuschauer vor allem wegen der Geschichten rund um die Kandidaten interessant sein soll.

Dabei hilft RTL auch immer wieder gerne nach, mit freundlicher Unterstützung von Deutschlands größten Käse-Blatt, der Bild-Zeitung. Die Themen dieser Staffel waren zu Beginn der „Zickenkrieg“ zwischen mehreren Kandidatinnen, der damit endete, dass eine Kandidatin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen durfte, so die offizielle Fassung. Tatsächlich dürfte RTL wohl erkannt haben, dass aus der Zicken-Story nichts mehr zum raus holen ist, und hat die Protagonistinnen nach und nach „ausscheiden“ lassen.

Weiter ging es mit der „unglaublichen“ Rückkehr von Kandidatin Sarah, die letztlich auch als Geliebte für ihr Mit-Opfer Pietro herhalten musste. Das „Traumpaar“ kam logischerweise auch zusammen ins Finale, wo mit einem Liebes-Duett noch mal ordentlich geschmalzt wurde, bevor der „Depp mit der Cap“ als Sieger gefeiert wurde. Was man von der Lovestory letztendlich halten darf, ist unklar. Laut Bild hat sich Sarah schon einen Tag nach dem Finale getrennt, wobei nach der Titelzeile lediglich davon gesprochen wird, dass sie nicht vor hat, Pietro zu heiraten. RTL hingegen hielt auch noch am Mittwoch nach dem Finale an der Geschichte fest, als Pietro zu Gast bei „Stern TV“ war.

Wie auch immer das ausgeht, fest steht, der einzige wirkliche Gewinner ist mal wieder RTL. Hammer Quoten (wie Bohlen sagen würde), Pietros Single verkauft sich zur Zeit wie warme Semmeln und die Verträge für die nächste DSDS-Staffel dürften auch bereits unterschrieben sein. Was bleibt ist ein Unterbelichteter, der gar nicht weiß wie ihm geschieht, eine junge Frau, die als Wunderpüppchen verkauft wird und wohl noch für ein paar CD-Verkäufe ausgequetscht wird, und all die anderen Casting-Opfer, die RTL Jahr für Jahr im Fernsehen vorführt. RTL-Chefin Anke Schäferkordt meinte dazu vor kurzem in einem Interview mit „Zeit Online“ lediglich, dass die Kandidaten nach so vielen Jahren wohl wüssten, was sie erwartet. Das gesamte Interview ist im Übrigen sehr lesenswert, gibt es doch einige Einblicke darin, was der Sender für ein Menschenbild hat.

Aber nochmal zurück zum „Eurovision Song Contest“. Für mich als Österreicher gibt es hier noch einen weiteren Teil der Geschichte, der interessant ist. Nachdem Österreich drei Jahre lang auf eine Teilnahme verzichtet hat, wegen den „ruinierten Gewinnchancen durch die neuen Regeln“, schickte man dieses Jahr doch wieder einen Teilnehmer im Rennen, vor allem wegen dem Erfolg von Lena, die auch in Österreich eine gewisse Fanbase hat. Sogar einen öffentlichen Vorentscheid gab es wieder, nachdem 2007 intern entschieden wurde, dass der „Starmania“-Teilnehmer Eric Papilaya mit einer „AIDS-Hymne“ antreten sollte, womit er natürlich kläglich im Halbfinale gescheitert ist.

Unser Star für Düsseldorf hieß Nadine Beiler, ebenfalls Teilnehmerin einer Casting-Show, genauer gesagt sogar die Gewinnerin der 3. Staffel von „Starmania“. Dies ist doch in gewisser Weise etwas Besonderes, ist sie doch außer Christina Stürmer die einzige „Starmania“-Teilnehmerin, von der man nach dem Ende der Show nochmal was gehört hat. Alle anderen Kandidaten von insgesamt vier Staffeln dieser Show, sind erwartungsgemäß wieder im Nichts verschwunden.

Doch zurück zu Nadine: Sie setzte sich in der Vorausscheidung gegen neun andere Kandidaten durch, darunter auch zwei weitere Ex-Casting-Show-Teilnehmer. Schließlich gewann sie die Finalrunde, vor dem „Helden von Morgen“-Proll Lukas Plöchl mit dessen Gruppe „Trackshittaz“, sowie der Band „Klimmstein“. Auch wenn sie von vielen Österreichern belächelt und teilweise auch gehasst wurde, gab es doch berechtige Hoffnung, dass sie den Wettbewerb mit Erfolg meistert. Stimmlich war sie auf jeden Fall weit vor Lena und den Siegern aus Aserbaidschan, doch das alles nützte nichts, musste sie sich mit ihrer Ballade „The Secret is Love“ doch schließlich mit Platz 18 im Finale begnügen.

Trotzdem überrascht es, dass sie jetzt in Österreich zumindest ein wenig gefeiert wird, allein schon weil sie das Halbfinale des ESC überstanden hat. Besonders der ORF lässt keine Gelegenheit aus, den eigentlich doch enttäuschenden 18. Platz, noch irgendwie schön zu reden. In den Nachrichten wurde von einem „Erfolg für Österreich“ gesprochen, und überhaupt sei das ja total ok, weil Udo Jürgens ja auch zwei Mal antreten musste, bevor er den Contest 1966 gewann. Nach der Logik des Senders, muss Nadine also noch zwei Mal antreten, und 2013 gewinnt sie dann den „Schas“, oder wie?

Aber im ernst, Nadine dürfte jetzt wieder dort landen, wo sie vor dem ESC schon war, nämlich in der Versenkung. Österreich bzw. der ORF möchte nächstes Jahr übrigens trotzdem wieder antreten, schließlich hat man auch keine andere Wahl, wenn man Platz 18 schon als Erfolg wertet. Ein wenig gebremster erscheint derweil Stefan Raab, der heute kund tat, sich im nächsten Jahr nicht mehr am Song Contest zu beteiligen, in welcher Form auch immer.

Wie auch immer das weiter geht, sowohl DSDS als auch der ESC dürften uns in den nächsten Jahren nicht erspart bleiben. Deswegen lehn‘ ich mich jetzt zurück, und freu mich schon wieder auf „Das Supertalent“ im Herbst 😛

Revolution im TV!

Seit vielen, vielen Jahren müssen wir so manchen Trash im Fernsehen ertragen. Seien es Gerichtsshows, Doku-Soaps, Scripted Reality-Dokus oder Castingshows. Eines haben dabei alle gemeinsam: Es handelt sich um bewegte Bilder.

Wie unsere Lieblings-Fanseite Bisafans nun vermeldet, gibt es seit Neuestem eine echte Revolution im deutschen Fernsehen, von der wir alle nichts wussten. Jedenfalls zeigt RTL2, laut Bisafans, US-Comics (!) am Sonntagmorgen:

Meldung bei Bisafans

Quelle: http://www.bisafans.de/cgi-bin/news/viewnews.cgi?id=EFpVVVkFlFqEBxvDWc

Das gab es noch nie, Comics im Fernsehen!!!! Wer bisher Comics lesen wollte, musste dazu immer aufwändig zum Kiosk oder in den Bücherladen, doch damit ist nun Schluss, endlich werden Comics auch im Fernsehen gezeigt, statt immer nur die langweiligen Cartoons.

Wie man aus der Meldung von Bisafans ebenfalls entnehmen kann, ist RTL2 dabei ein weiterer, revolutionärer Schachzug gelungen. Da die US-Comics schwache Quoten hatten, hat man diese Quoten einfach entfernt, und durch bessere Quoten ersetzt. Wieder einmal beweist RTL2 also, dass es für jedes Problem eine ganz einfach Lösung gibt. Fantastisch!

Auch weitere Sender werden wohl diese Konzepte in näherer Zukunft aufgreifen. Laut unbestätigten Aussagen eines anonymen Informanten mit dem Pseudonym „Bisa123“, plant das ZDF ab 2012 am Samstagabend die „Lustigen Taschenbücher“ mit den beliebten Disney-Comics auszustrahlen, an Stelle von „Wetten, dass..?“, nachdem die Show nach dem Ausscheiden von Thomas Gottschalk wohl nicht mehr weiter produziert wird. Doch mit den lustigen Taschenbüchern hat man sicher einen adäquaten Ersatz für die ganze Familie gefunden. Weiters plant RTL2 die ebenfalls schlechten Quoten der Nachmittags-Sitcoms, durch bessere Quoten zu ersetzen, die man vom großen Bruder RTL einkaufen möchte.

Interessant, was sich da alles am deutschen Fernsehmarkt tut, wir (und natürlich auch Bisafans) bleiben für euch dran!

Nachtrag von 19:45:
Auch über die gestrigen Quoten hat unsere Lieblings-Fanseite wieder berichtet, im gewohnten Muster. So argumentiert man weiterhin mit den Werten der falschen Zielgruppe. Außerdem scheint sich dort eine Leseschwäche zu manifestieren, denn Bisafans behauptet, deren beiden Quell-Seiten „OtakuTimes.de“ und „MAnime.de“ würden für die 14 bis 49-Gruppe verschiedene Angaben machen. Dies ist absoluter Humbug, denn MAnime gibt, als einzige Seite, die tatsächlich relevanten Werte zur Zielgruppe der 3 bis 13-Jährigen an, außerdem noch die Zahlen der 14 bis 29-Jährigen, also eine Teil-Gruppe der sonst üblichen 14 bis 49-Jährigen.

MAnime erwähnt in seinem Artikel sogar, dass es sich bei den 3 bis 13-Jährigen um die eigentliche Zielgruppe des Anime-Programms handelt, doch man scheint hier nicht aufnahmefähig zu sein oder aber ignoriert dies einfach, um nicht zugeben zu müssen, dass die Werte in dieser Gruppe durchaus passabel sind, mit z.B. gestern jeweils 10% und 8% für die beiden neuen Pokémon-Folgen.

Somit gibt es bei Bisafans heute gleich zwei „Newsmeldungen“ zum selben Thema, die absoluter Schrott sind, herzlichen Glückwunsch!

Überraschung!

Unglaublich! Da haben doch die Anime-Sendungen am vergangenen Sonntag andere Quoten gehabt, als eine Woche davor. Ist das nicht unfassbar? Ich sag nur: ZOMFG!!! Noch überraschter war ich nur, als bei meiner Toilette Wasser aus dem Kasten kam, als ich an der Kette gezogen hab‘.

Bei Bisafans ist man davon jedenfalls sehr überrascht. Man wirft wieder mit Prozentzahlen um sich, und tut so, als würde man tatsächlich verstehen worum es geht. Besonders, dass die Pokémon-Folge um 6 Uhr plötzlich bessere Zahlen hat als letzte Woche, macht man bei Bisafans daran fest dass jetzt „wohl viele Fans den ganz frühen Sendeplatz entdeckt haben“ (Quelle: http://www.bisafans.de/cgi-bin/news/viewnews.cgi?id=EFpuAZFAZpWIoxFiim). Ja, genau, das wird es sein. Und wenn nächste Woche die Quoten wieder sinken, erklärt uns Bisafans, dass die „Fans“ plötzlich an Amnesie leiden, oder wie?

Bei diesem Artikel fällt außerdem auf, dass, anders als bei den vergangenen Meldungen, bei denen es darum ging, dass die Quoten schlecht ausfielen, dieses Mal nicht erwähnt wird, dass Bisafans ja diese ach so grausame Umstellung in der Vergangenheit immer kritisiert hat, nach dem Motto, na seht mal wie dumm RTL2 ist. Diese Aussage unterschreibe ich im Großen und Ganzen zwar, doch die Idee die täglichen Anime-Sendungen zu streichen, war keineswegs dumm, sondern einfach nur logisch und für jeden echten Anime-Fan wünschenswert.

Anders als bei den Quoten, kann man bei unserer Lieblings-Fanseite leider keine Verbesserung wahrnehmen, denn nach wie vor wird mit den, für dieses Programm irrelevanten, Zahlen für die erwachsene Zielgruppe argumentiert. Is ja klar, Pokémon kucken ja alle erst ab 14 Jahren, die Jüngeren schauen lieber X-Diaries.

Sei’s drum, ich freu mich schon wieder auf nächsten Montag, mit neuem Quark! 😉